17 Uhr Der etwas andere Totensonntag

Andächtig sein, an etwas denken, kann auch heißen, eine Sache anders als im gewohnten Licht zu sehen. Ein Tag wie der Totensonntag ist wegen der Erinnerung an die Endlichkeit irdischen Daseins in eher gedeckter Stimmung gehalten - obwohl er ja auch Ewigkeitssonntag heißt und damit in die Zukunft verweist.

Roland Baumgarte hat aus verschiedenen Quellen passende Literatur zusammengestellt. Die Texte beschäftigen sich mit dem Thema Tod und Jenseits teils romantisch, teils mild-ironisierend, ohne jedoch den speziellen Charakter dieses Gedenktages zu beschädigen! Zu Gehör gebracht wird beispielsweise Dramatisches von Steven Galloway (Der Cellist von Sarajewo), Mystisches von Rainer Maria Rilke (Geschichten vom lieben Gott), Heiter-Besinnliches von Luise Rinser (Römische Tagebücher) und groteske Jenseits-Betrachtungen von Karl Valentin (Änderungen vorbehalten). Vielleicht weil das Cello dem Timbre der menschlichen Stimme ähnelt, kommt es auf Beerdigungen (übrigens auch bei Hochzeiten!) häufig zum Einsatz: "Ave Maria", "Largo" von Händel und "Air" von Bach bilden da eine musikalische Troika - immer gern gehört, beziehungsweise: nicht wirklich gehört, da die Trauergemeinde üblicherweise ihren eigenen Gedanken nachhängt. Im Programm "Der etwas andere Totensonntag" kann das Publikum neben anderem auch solches Hörerlebnis nachholen.

Roland Baumgarte, Cello

Janne Klein, Klavier 

Der Eintritt ist frei. Am Ausgang wird eine Kollekte erbeten.

Zurück