Lehmbauer saniert Fassade des Fachwerkhauses 37
Insekten und Witterungseinflüsse haben den Lehmputz beschädigt
Zahlreiche Wespen und Wildbienen haben in den vergangenen Jahren die Außenwände vom Haus 37 des Kirchenkreisjugenddienstes in Brelingen als Insektenhotel genutzt. Ausgehend von den Aktivitäten dieser Insekten und den Witterungseinflüssen waren zahlreiche Lehmgefache des Fachwerkhauses neben der Kirche so stark angegriffen, dass sie jetzt saniert werden mussten.
Der Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, der das Fachwerkhaus langfristig von der Kirchengemeinde Brelingen gemietet hat und im Haus 37 Jugendarbeit betreibt, hatte für die Arbeiten einen Fachmann aus Brelingen beauftragt. Lehmbauer Axel Conrad sorgte dafür, dass Witterungseinflüsse nicht weiter an den mit Lehmschlag gefüllten Fachwerkwänden nagen können.
Insgesamt 20 Gefache musste sich Conrad vornehmen. Zunächst wurde die alte Deckschicht abgetragen und dann mit einem Strohlehm, versetzt mit schwacher Körnung, neu verputzt. „Geschädigt waren vor allem die Gefache, die bei der Grundsanierung des Hauses 1991/92 nicht angefasst worden sind“, stellte Axel Conrad fest. Die meisten Gefache sind noch mit Lehm, der durch Weidengeflecht stabilisiert wird, gefüllt. „Das ist wahrscheinlich noch original aus dem Baujahr des Hauses 1797“, schätzt Conrad ein. Ein Gefach, das er bearbeitete, ist mit handgeformten Lehmsteinen, die später beim Hausbau verwendet wurden, ausgemauert. Stellenweise sind auch Lehm und Raseneisenstein kombiniert worden.
Nach dem Trocknen des Lehmputzes hat Conrad die Flächen noch mit einem dünnen Kalkputz überzogen, der als Wetterschutz für den Lehm dient. Der Lehmbauer, der seit vielen Jahren in Brelingen wohnt, versteht sich nicht nur auf die Sanierung von historischen Lehmgefachen. Auch in Neubauten trägt er Lehmputz auf die Wände und Decken im Innenbereich auf.