Kindertagestätte St. Martini verabschiedet ihre Leiterin Beate Przybilla

„Es fällt mir schwer, in den Ruhestand zu gehen“

Einen Abschied, der beiden Seiten nicht leichtgefallen ist, gab es kurz vor Ferienbeginn in der Kindertagesstätte St. Martini in Brelingen. Die Mitarbeiterinnen und die Kinder verabschiedeten ihre Leiterin Beate Przybilla in den Ruhestand.

„Es fällt mir schwer, in den Ruhestand zu gehen“, gestand Beate Przybilla, als mehrere Kinder aus ihrer Kita sie zu einer bunt dekorierten Bank begleiteten, von wo aus sie ihre Verabschiedung genießen konnte. „Ich gehe zu anderen Kindern, zu meinen Enkelkindern“, hatte sie den Kindern in den drei Gruppen des Kindergartens in Brelingen erläutert.

„Wir werden Sie vermissen“, sagte Susanne Arasin als Vertreterin des Fördervereins. Beate Przybilla habe ihre Aufgabe großartig gemeistert und immer Fingerspitzengefühl und eine gewisse Leichtigkeit bewiesen, um die Interessen der Eltern, der Mitarbeiter und des Fördervereins unter einen Hut zu bekommen. Ihr Hauptaugenmerk habe aber immer den Kindern gegolten. Ihre Leidenschaft für ihren Beruf sei immer zu spüren gewesen. Als ein Geschenk, das bleibe und wachse überreichte der Förderverein einen Gutschein für einen Baum im Ereignis-Park in Brelingen.

Von den Mitarbeitenden in der Tagesstätte erhielt Beate Przybilla einen mit vielen bunten Schmetterlingen dekorierten großen Sommerflieder für den Garten zu Hause. Die Kolleginnen überraschten ihre Chefin mit Gesangsdarbietungen der Kinder, mit dem Besuch der früheren Brelinger Pastorin Debora Becker und mit Liedern einer Drehorgel. Die offizielle Verabschiedung von Beate Przybilla durch die Kirchengemeinde Brelingen und den Kirchenkreis findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.

Beate Przybilla hat die Kindertagesstätte St. Martini in Brelingen sechs Jahre lang geleitet. Das war zwar der kürzeste Einzelabschnitt in ihrer beruflichen Tätigkeit, aber ein sehr intensiver. Sie machte die Kindertagesstätte zur Sprach-Kita, führte die Lernwerkstatt ein und ermöglichte den Mitarbeiterinnen Fortbildungen. Außerdem wurden Aufgaben in der Ganztagsschule in Brelingen übernommen. „Ohne unser Team wäre das aber alles nicht möglich gewesen“, sagte sie.

Beate Przybilla absolvierte nach ihrer Schulzeit eine Ausbildung zur Verwaltungs-Fachangestellten und ging dann in Elternzeit, um sich ihren vier Kindern zu widmen. In diesen 16 Jahren gründete sie einen Spielkreis, wurde dessen Leiterin und entdeckte ihre Liebe zum Erzieherberuf. 1993 begann sie die Ausbildung zur Erzieherin, arbeitete im kirchlichen Kindergarten am Kranichweg in Bissendorf, absolvierte eine Zusatzausbildung zur Heilpädagogischen Fachwirtin und wurde stellvertretende Leiterin am Kranichweg. Im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt übernahm sie dann für zwölf Jahre die Leitung der Kindertagesstätte, die sie als Kind selbst besucht hatte. 2016 folgte der Wechsel in die Leitungsposition nach Brelingen.

Die Wedemärkerin, die demnächst 66 Jahre alt wird, war immer in einer kirchlichen Einrichtung tätig. Das war ihr wichtig. „Man muss den Kindern einen guten Weg zeigen, der neben Höhen auch Tiefen haben kann“, sagt Beate Przybilla. Kinder bräuchten viel Zuspruch, sie müssten ernst genommen und Wert geschätzt werden und dürften mit ihren Sorgen nicht allein gelassen werden.

Beate Przybilla geht aber noch nicht so ganz. Mit einigen Wochenstunden bleibt sie der Ganztagsschule verbunden. Ihre Nachfolge als Leiter der Kindertagesstätte tritt nach den Sommerferien Peter Stoevesand an. Er leitet bisher einen Hort in Isernhagen.

 

BU 1: Die Mitarbeitenden in der Kita St. Martini Brelingen haben ihre bisherige Chefin Beate Przybilla (auf der Bank) in ihre Mitte genommen. Überraschungsgast ist Brelingens frühere Pastorin Debora Becker mit Tochter Hella.

 

BU 2: Beate Przybilla (Mitte) wird von der stellvertretenden Leiterin Christa Müller (rechts) und der früheren Brelinger Pastorin Debora Becker in den Ruhestand verabschiedet.

 

Fotos: Friedrich Bernstorf

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