20 Uhr - WinterJazz - Sacrum profanum - Adam Bałdych Quartet

Jazz ist immer und überall. Schon Nonnen im Mittelalter wie Hildegard von Bingen und Renaissancekomponisten der englischen Reformation wie Thomas Tallis hatten den Blues. Das kann man beim „Sacrum Profanum“Projekt des polnischen Wunderkindes und Geigenvirtuosen Adam Bałdych voll Staunen lernen. Bałdych hat himmlische Klänge wie „O virga ac diadema“ und „Spem in alium“ zu wunderbar irdischen Arrangements umgearbeitet, die ganz im Hier und Jetzt verortet sind und doch zwischen den Welten zu schweben scheinen. Mit seinen herausragenden polnischen Partnern orientierte er sich an den Klangmöglichkeiten der Neuen Musik und nahm Instrumente wie die Gran Cassa oder spezielle Gongs und Zimbeln dazu, während er eine einzigartige Violine aus der Zeit der Renaissance spielt. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Es handelt sich nicht um Klassische Musik oder um New Age oder Neue Musik, sondern um ein Projekt, dass nach Bałdychs Handschrift Genre und Stile in die freie improvisierte Musik und Jazz transzendiert. Und: Diese Musik ist nicht leise. Den meditativen Passagen folgen oft rockige Ausbrüche. und sie ist ganz allgemein durch starke Rhythmik geprągt. Es gelingt ihm, den vorliegenden Kompositionen Klangreichtum, die Freiheit der Interpretation und einen neuen inhaltlich frischen Ausdruck zu geben. Damit verlässt er bisherige Pfade der Bearbeitung und erntet dabei leuchtende und druckvolle neue Kompositionen. Mit „Sacrum Profanum“ beweist Bałdych einmal mehr, dass er „der größte lebende Geigentechniker des Jazz“ (FAZ) ist. 

Eintritt 22 Euro. erm, 15 Euro

 

Adam Bałdych: Violine, Renaissance-Violine, Komposition 

Krysztof Dys: Piano, Prepared Piano 

Michael Baranski: Kontrabass 

Dawid Fortuna: Schlagzeug, Perkussion 

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