Flüchtlinge aus der Ukraine ziehen in Pastorenwohnung
Kirchengemeinde Brelingen hilft – Viele Sachspenden werden zur Verfügung gestellt

Die Kirchengemeinde St. Martini Brelingen stellt ihr Pfarrhaus mit der Pastorenwohnung zunächst für ein Jahr als Wohnraum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung. Die Gemeinde Wedemark, die die Wohnung gemietet hat, kann ab Anfang Mai geflüchtete Personen dort unterbringen.
„Wir wollten die seit November des vergangenen Jahres leerstehende Wohnung angesichts der dramatischen Flüchtlingslage nicht länger ungenutzt lassen“, erläutert Marion Bernstorf, Vorsitzende des Kirchenvorstandes, die einmütige Entscheidung des Gremiums. Eine Wiederbesetzung der Pastorenstelle in Brelingen wird vorerst nicht erfolgen. Dafür maßgeblich ist der neue Stellenrahmenplan, über den die Kirchengemeinden im Kirchenkreis derzeit beraten und der ab 2023 in Kraft tritt.
„Ich finde es stark, dass sich der Kirchenvorstand zu dieser Nutzung des Pfarrhauses entschieden hat“, sagte Pastor Michael Brodermanns aus Mellendorf. Er ist derzeit der Vakanzvertreter in der Kirchengemeinde Brelingen für die unbesetzte Pfarrstelle. Es sei vernünftig, einen längeren Leerstand des Pfarrhauses zu vermeiden und eine gute Initiative, die Räume für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen.
Doch die Kirchengemeinde stellt nicht nur den Wohnraum bereit. Sie sorgt mit großer Unterstützung aus der Kirchengemeinde und darüber hinaus auch für eine weitestgehende Möblierung der insgesamt sieben Räume und einer Küche. Ein Aufruf über soziale Medien und zahlreiche persönliche Kontakte sorgten dafür, dass Betten, Schränke, Regale, Esstische und Stühle, Wohnzimmermöbel, Geschirr, Bettwäsche, Kinderspielzeug und vieles mehr zusammengetragen wurden.
„Da wir nicht wissen, wie viele Erwachsene und Kinder kommen, haben wir fünf Räume mit jeweils mehreren Schlafmöglichkeiten ausgestattet“, erläuterte Marion Bernstorf. Im Erdgeschoss stehen die Küche, ein Wohnzimmer und ein Esszimmer als Gemeinschaftsräume zur Verfügung. „Wir sind alle richtig begeistert und zutiefst dankbar für die vielen guten Sachspenden, mit denen wir den Flüchtlingen ein zu Hause auf Zeit zur Verfügung stellen können“, sagte die Vorsitzende. Gemeinsam haben alle Kirchenvorstandsmitglieder, ein Konfirmand und einige weitere Helfer das bisher leere Pfarrhaus wohnlich eingerichtet.
Da das Pfarrhaus barrierefrei und mit einem Aufzug ausgestattet ist, besteht auch die Möglichkeit, Personen mit körperlicher Beeinträchtigung dort unterzubringen.
BU 1: Im Obergeschoss richten Sabine Jakob, (von links) Tim Schräpel, Konfirmand Paul Recklies und Jutta Schräpel einen Schlafraum ein.
BU 2: Gemütliche Sitzecke im Wohnzimmer. Alle Möbel wurden aus privaten Haushalten gespendet.
Fotos: Friedrich Bernstorf