Christian Oehlschläger stellt neuen Roman in seiner alten Heimat vor
Manchmal sind die Ermittler ganz nah
Christian Oehlschläger stellt neuen Roman in seiner alten Heimat vor
Es war „etwas ganz Besonderes“ für Christian Oehlschläger aus seinem siebten Kriminalroman, der im September erschienen ist, in der Brelinger Kirche zu lesen. Das große Interesse an dem Buch, das den Titel „Die Hasenpfote“ trägt, machte es für die Brelinger Mitte, die die Lesung veranstaltete, erforderlich, nach einem größeren Lesesaal zu suchen, als die Mitte ihn bieten konnte.
So kam die gegenüberliegende Kirche St. Martini ins Spiel. Sie bot ausreichend Platz mit Abstand für die gut 80 Zuhörer. In der Brelinger Kirchengemeinde war Oehlschlägers Vater Gerhard ab 1954 für 37 Jahre als Pastor tätig. Buchautor Christian Oehlschläger, 1954 geboren, wuchs im benachbarten Pfarrhaus auf, bis er sein Studium der Forstwirtschaft in Göttingen aufnahm.
So begann diese Lesung, die der Autor gemeinsam mit seinem Lektor Ulrich Hilgefort gestaltete, anders als üblich. Christian Oehlschläger machte im Publikum einige Mitschüler und Weggefährten aus den ersten beiden Jahrzehnten seines Lebens in Brelingen aus. Er erzählte von der Grundschulzeit die vor genau 60 Jahren bei Lehrer Martin Müller begann. „Da habe ich schreiben gelernt“. Er erinnerte sich an Schulfreunde, an das Fußballspielen beim 1. FC Brelingen, an selbstgemachten Fleischsalat und an seine ersten Schreibversuche im Pfarrhaus. „Mit 14 Jahren habe ich versucht, Karl May zu kopieren, aber nach drei Seiten war Schluss“, gestand Oehlschläger.
Erst viel später, nach seinem Studium, nach Jahren der forstlichen Entwicklungsarbeit in Mittelamerika und der Tätigkeit als Förster der Landwirtschaftskammer Hannover für Wedemark und Burgwedel entstanden die ersten Kurzgeschichten, zumeist mit jagdlichem Hintergrund. Christian Oehlschläger veröffentliche mehrere Bände mit diesen Kurzgeschichten bis dann der erste Kriminalroman erschien.
Der Krimiförster, wie Christian Oehlschläger gern bezeichnet wird, lässt in allen sieben Romanen das Ermittlerduo Robert Mendelski und Maike Schnur von der Kriminalpolizei in Celle die Arbeit aufnehmen. Wie die sechs Bücher zuvor so nimmt auch „Die Hasenpfote“ den Leser mit auf oftmals bekannte Wege und in Wälder im Landkreis Celle oder in der Region Hannover. Manchmal sind die Ermittler ganz in der Nähe unterwegs.
In dem jüngsten Fall stoßen Archäologen bei Grabungen an einem alten Dachsbau in einem Wald zwischen Meißendorf und der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen auf menschliche Überreste. Der gut erhaltene Schädelknochen weist ein kugelrundes Loch auf, mitten in der Stirn.
BU: Buchautor Christian Oehlschläger (rechts) stellt seinen siebten Roman „Die Hasenpfote“ gemeinsam mit seinem Lektor Ulrich Hilgefort in der Brelinger Kirche vor. Aufn.: Friedrich Bernstorf