Aus einem Spielkreis entwickelt sich die Kindertagesstätte

Vor 50 Jahren wurde der Kindergarten in Brelingen eröffnet

Brelingen ohne Kindertagesstätte – das ist heute kaum vorstellbar. Brelingen mit Kindertagesstätte ist seit 50 Jahren Realität. Ab Anfang April 1973 besuchten die ersten 50 Kinder den Kindergarten, wie die Einrichtung im damals üblichen Sprachgebrauch bezeichnet wurde.

Schon einige Jahre bevor die Kindertagesstätte ihren Betrieb aufnahm, gab es Überlegungen und Ideen für eine Kinderbetreuung in Brelingen. Junge Familien trafen sich, um bei Kaffee oder Tee zu klönen. Dabei kam natürlich auch die Kinderbetreuung zur Sprache und nachdem einige organisatorische Hürden aus dem Weg geräumt waren, startete schließlich zunächst an einem Tag in der Woche, später an zwei Tagen, ein Spielkreis. Treffpunkt war der Gemeindesaal der Kirchengemeinde St. Martini. Hier übernahmen Mütter in kleinen Teams die Betreuung der Kinder und schafften damit abwechselnd den anderen Müttern Freiräume.

Die Kindergartenidee war damit keinesfalls erledigt, sie wurde weiterverfolgt und in den kommunalpolitischen Raum getragen. Brelingen gehörte inzwischen zu der noch jungen Samtgemeinde Mellendorf mit den Dörfern Gailhof, Hellendorf, Mellendorf und Brelingen. Der Samtgemeinderat beschloss schließlich den Bau eines Kindergartens in Brelingen. Dieses Projekt war das erste große Bauvorhaben dieser Samtgemeinde und wurde mit einer Investitionssumme von 500.000 Mark kalkuliert. Die Kirchengemeinde Brelingen stellte das Grundstück zur Verfügung und übernahm auch die Trägerschaft der Tagesstätte. Erste Leiterin wurde Ingrid Schalkowski und einige Mütter aus dem früheren Spielkreis wurden zunächst als Zweitkräfte in den Kindergartengruppen in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen. Im Laufe des Jahres 1973 wuchs die Zahl der betreuten Kinder auf 75.

Schon zwölf Jahre nach der Einweihung zeigte das Flachdach der Kindertagesstätte seine ersten Schwächen. Die Gemeinde Wedemark entschloss sich daher, dem Gebäude ein Spitzdach aufzusetzen. Dieses Vorhaben wurde in zwei Bauabschnitten 1985 und 1986 umgesetzt. Später wurde die Kindertagesstätte ebenfalls durch die Gemeinde Wedemark im Inneren grundsaniert und um einen Mitarbeiterraum erweitert.

Gegenwärtig wird die Kindertagesstäte St. Martini in Brelingen, die sich in der Trägerschaft des Kirchenkreises befindet, von gut 70 Kindern in einer Ganztagsgruppe und zwei Dreivierteltagsgruppen besucht. Unter der Kita-Leitung von Peter Stoevesand arbeiten Erzieherinnen und Sozialpädagogische Assistenten mit den Kindern. Seit seinem Bestehen ist auch der Hort in Brelingen, der seine Räume im Obergeschoss des Gemeindehauses der Kirchengemeinde hat, Bestandteil der Kita. Den Hort besuchen Schüler aus der Grundschule Brelingen in den Nachmittagsstunden.

Außerdem sind Mitarbeitende aus der Kindertagesstätte in ein Kooperationsprojekt mit der Grundschule Brelingen eingebunden. Hier bieten sie an drei Tagen in der Woche zwei Arbeitsgemeinschaften für die Ganztagsbetreuung in der Schule an.

                                                                                         

 

 

BU Kita Stockbrot: Mit Zeltlager und Stockbrotbacken feiern die Kinder zehn Jahre nach der Eröffnung der Kita. Im Hintergrund ist das Gebäude noch mit Flachdach zu sehen.     

                                                                       Foto und Text: Friedrich Bernstorf

 

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