Rechtzeitig vor dem Regen war das neue Dach dicht

Handwerker arbeiten an der Brelinger Friedhofskapelle Hand in Hand

Der umfangreiche Sturmschaden an der Brelinger Friedhofskapelle ist behoben. Der Dachstuhl des Flachdaches ist gerichtet und das Dach hat eine neue Eindeckung aus Bitumenbahnen erhalten. Der Schaden war bei dem heftigen Sturm im Februar 2022 durch ungewöhnlich starke Böen verursacht worden.

„Das war beispielhaft, wie die Handwerker hier Hand in Hand zusammengearbeitet haben“, freute sich der Vorsitzende des Friedhofs-Ausschusses der Brelinger Kirchengemeinde, Friedrich Bernstorf. Bei einem Treffen aller Beteiligten auf dem Friedhof wurde vor mehreren Wochen nach einem Termin für die Reparatur gesucht. Bei der derzeitigen Auslastung der Handwerker keine leichte Aufgabe.

Nun war es so weit. Nachdem Dirk Müschen aus Elze das Bau- und Schutzgerüst aufgebaut hatte, machte sich Dachdeckermeister Hubert Diekmann aus Elze mit seinen Mitarbeitern daran, die alte Flachdacheindeckung komplett zu entfernen. Noch am selben Tag gelang es den Zimmerleuten von Zimmermeister und Architekt Enno Reinstorf aus Brelingen den durch die Sturmböen verschobenen Dachstuhl, der aus Holzfachwerkträgern besteht, zu richten und zu stabilisieren. Am zweiten Tag wurden unter Begutachtung von Holzbauingenieur Oliver Parth aus Brelingen Holzplatten zur zusätzlichen Aussteifung des Dachgerüstes aufgeschraubt. Am dritten Arbeitstag verlegten die Dachdecker darauf eine Gefälledämmung und brachten die erste Lage aus Bitumenbahnen auf die fast 190 Quadratmeter große Fläche auf. Damit war das Dach wieder regendicht. Die Mehrkosten für die Gefälledämmung trägt die Kirchengemeinde aus dem Friedhofsetat.

Als Vorsichtsmaßnahme hatten die Zimmerleute ein Notdach gebaut, das aus Dachlatten und Schutzplanen bestehend die gesamte Dachfläche überspannte. So gelang es, vor Einsetzen der starken Regenfälle und des heftigen Windes, auch die zweite Schicht der Dachbahnen zu verschweißen, Regenwasserabläufe einzubauen und die neue Attika aufzusetzen. Das Heißverkleben der Dachoberbahnen war dann nur noch Routinearbeit für die Dachdecker.

Es hatte viel Zeit gebraucht nach der Schadenbegutachtung und der schnellen Entschädigungszusage der VGH-Versicherung über rund 45 000 Euro bis zum Beschluss des Kirchenvorstandes, den Sturmschaden auf der Basis der Versicherungsleistung beheben zu lassen.

Zwischenzeitlich wurde im Friedhofs-Ausschuss auch über Möglichkeiten diskutiert, im Zuge der Sturmschadenreparatur das Flachdach durch eine andere Dachform zu ersetzen. Dieses Vorhaben musste aber wegen der statischen Gegebenheiten verworfen werden. Schließlich verständigten sich alle beteiligten Gremien darauf, die 50 Jahre alte Kapelle in ihrem bisherigen Erscheinungsbild zu erhalten. Seit dem Sturm war die Kapelle aus Sicherheitsgründen gesperrt. Alle Trauerfeiern fanden in der Kirche statt.

„Schon bei der ersten Begutachtung des Schadens nach dem heftigen Sturm 2022 gab es eine gute Zusammenarbeit mit dem Holzbauingenieur Oliver Parth und Zimmermeister Enno Reinstorf“, blickte Friedrich Bernstorf zurück. Diese Kooperation habe sich jetzt bei der Reparatur fortgesetzt. Dabei sei vor allem die räumliche Nähe der Handwerker zueinander von großer Bedeutung gewesen. „Wir konnten den Schaden beheben, ohne dass Feuchtigkeit in die Kapelle eingedrungen ist“, stellte Bernstorf fest.

Nach einer Grundreinigung steht die Friedhofskapelle demnächst wieder für Trauerfeiern zur Verfügung. Das ist gut so, denn die Brelinger Kirche ist ab Anfang November wegen Reparatur- und Renovierungsarbeiten für mehrere Monate geschlossen.

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