Ein bisher einzigartiges Werk zu den Brelinger Kirchen und ihrer Gemeinde
Die Chronik gibt auf 384 reich bebilderten Seiten einen umfassenden Überblick
Sie ist ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr der 175 Jahre alten Kirche St. Martini: Die Chronik der Brelinger Kirchen. Als gedrucktes und gebundenes Werk ist das 384 Seiten starke Buch jetzt erschienen. Unter der Federführung von Hans-Jürgen Weiß hat ein Projektteam gut zwei Jahre an dieser Chronik gearbeitet, die weit mehr ist als eine Aufzählung von Daten. Eine so umfangreiche Aufarbeitung der wechselvollen Geschichte in der Brelinger Kirchengemeinde mit allen ihren Gruppen, Kreisen und Chören und ihren drei Kirchengebäuden ist bisher einmalig.
Als Grundlage für dieses Buch diente ein Text von Jens Nielsen aus Kiel. 75 DIN A4-Seiten hatte der Historiker und Museums- und Kulturpädagoge aus den ihm zur Verfügung stehenden Quellen zur Kirchengemeinde Brelingen zusammengetragen. Nachdem ein Auszug daraus für einen kleinen gedruckten Kirchenführer zur St. Martini Kirche verwendet worden war, entwickelte sich der Gedanke mit Blick auf das 175-jährige Bestehen der Kirche in diesem Jahr eine Chronik zu veröffentlichen.
Die Initiative übernahm schließlich der Orgelbauverein der Kirchengemeinde. Mit Hans-Jürgen Weiß, einer der Organisten und Leiter des Posaunenchores, war jemand gefunden, der schon an der Brelinger Chronik von 1990 und an einer Festschrift zum 150-jährigen Bestehen der Kirche 1999 mitgearbeitet hatte. Es wurde ein Chronikteam gebildet, dem neben Weiß noch Wolf-Rüdiger Maurer, Klaus Mencke, Harald Platte, Jürgen Schnare und Lisa Sacht angehörten. Sie alle sind Mitglieder im Orgelbauverein. Der konnte einen Grundbetrag zur Finanzierung des Projekts zur Verfügung stellen und mehrere namhafte Spenden einwerben, die es möglich machten, mit der Arbeit zu beginnen.
Die Textvorlage von Jens Nielsen wurde durchgearbeitet, neu strukturiert und durch Recherchen im Brelinger Kirchenarchiv ergänzt. Der Inhalt gliedert sich in zehn Kapitel. Unter „Wie alles begann“ wird über die Brelinger Kirchen im Mittelalter berichtet. Der Kernbereich des Buches umfasst die neuere Geschichte mit dem Bau der vom Architekten Ludwig Hellner geplanten Kirche in den Jahren 1848 und 1849 und den Veränderungen seitdem. Dazu gibt es eine ausführliche Darstellung der Personen und der im weiten Sinne kulturellen Aktivitäten, die aus dem bloßen Gebäude schließlich die „Kirche im Dorf“ machen. Das Buch gibt Erläuterungen zur Arbeit des Kirchenvorstandes ebenso wie zum fast 100-jährigen Wirken des Posaunenchores. Es führt den Lesenden über die drei Brelinger Friedhöfe und in die Negenborner Kapelle. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Zeit des Nationalsozialismus.
Die redaktionelle Bearbeitung mit ergänzenden Texten weiterer Autoren lag im Wesentlichen in den Händen von Hans-Jürgen Weiß. Er fertigte auch die meisten Fotos für das reich bebilderte Buch an und bearbeitete diese. Die Gestaltung erfolgte, wie auch schon bei der Ortschronik von 1990, durch Grafikdesigner Wolf-Rüdiger Maurer aus Brelingen. „Nach gut zwei Jahren intensiver Arbeit und weit mehr als 1000 Arbeitsstunden liegt nun pünktlich zum 175-jährigen Jubiläum der am 3. Advent 1849 gefeierten Kirchweihe das fertige Werk in hervorragender Ausstattung vor“, freut sich Hans-Jürgen Weiß. Das erste Exemplar überreichte er gemeinsam mit dem Chronikteam an Pastorin Annabell Demera.
Am 3. Adventssonntag, 15. Dezember, wird die Chronik in einer kleinen Feierstunde ab 11 Uhr in der Kirche vorgestellt und kann dann erworben werden. Sie wird dank des Sponsorings deutlich unter den Herstellungskosten abgegeben und kostet 46 Euro. Von den 250 gedruckten Exemplaren sind schon zahlreiche Bücher vorbestellt worden. Die Chronik kann auch im Wedemärker Buchhandel bei Bücher am Markt in Bissendorf und bei von Hirschheydt in Mellendorf erworben werden. Außerdem ist sie am Sonntag, 15. Dezember, nach der Weihnachtsmusik zu haben, die um 17 Uhr mit den Chören St. Martini in der Brelinger Kirche beginnt. In der Brelinger Mitte wird die Chronik am 6., 13. und 20. Dezember jeweils von 9 bis 13 Uhr und im Büro der Kirchengemeinde jeweils mittwochs von 9 bis 11 und 17 bis 18 Uhr angeboten sowie nach den Gottesdiensten bis Weihnachten.
Friedrich Bernstorf
BU Kirche Chronik 1: Hans-Jürgen Weiß (vorn Mitte) und das Chronikteam mit (von links) Harald Platte, Lisa Sacht, Jürgen Schnare und Wolf-Rüdiger Maurer überreichen das erste Exemplar der Chronik an Pastorin Annabell Demera. Aufn.: Friedrich Bernstorf
Kirche Brelingen vor 1900: Dieses Foto zeigt das Innere der Brelinger Kirche vor 1900. Beheizt wurde das Kirchenschiff mit zwei großen Öfen, die Kirchenbesucher hatten feste, mit Namen versehene Plätze.
Quelle: Harald Platte
Auf.: Friedrich Bernstorf