Kinder führen Ponys zur Hufpflege in die Schmiede

Regelmäßiger Pferdebesuch in der Kindertagesstätte St. Martini

Sehr nahe Begegnungen mit zwei Pferden, genauer gesagt mit zwei Shetlandponys, haben Kinder aus der Brelinger Kindertagesstätte St. Martini seit einigen Monaten. Volker und Marietta Kroh aus Bissendorf besuchen mit zwei ihrer acht Ponys die Kinder regelmäßig. Ihr Anliegen, dass sie ehrenamtlich und unentgeltlich vermitteln, ist klar definiert: Kinder ans Pony. „Wir freuen uns, den Kindern damit eine Freude zu bereiten und Wissen weiterzugeben“, sagen die beiden.

Volker und Marietta Kroh, Eltern von zwei inzwischen erwachsenen Kindern, waren über viele Jahre als Jugend- und Übungsleiter in der Sportjugend tätig und beschäftigen sich jetzt schon seit Jahrzehnten mit Shetlandponys. Ihr Ziel ist es, den Kindern den Umgang mit den Tieren nahe zu bringen. „Als wir Kinder waren, gehörte der Umgang mit Tieren zu unserem Alltag“, erinnert sich Volker Kroh. Jetzt, so weiß er, wachsen viele Kinder völlig ohne Kontakt zu Tieren auf. Marietta und Volker Kroh wollen mit ihrem Besuch im Kindergarten das ein wenig auffangen, was früher in der Nachbarschaft so ganz nebenbei vermittelt wurde. Sie erläutern den Kindern, welches Futter die Ponys fressen, zeigen ihnen, wie die Tiere gestriegelt werden und dass liebevolle Zuwendung auch bei Pferden gut ankommt.

Durch den Umgang mit den Tieren können die Kinder auch eine Beziehung zu ihnen aufbauen und ihre Ängste verlieren. Sie lernen, dass ein Pony ein guter Begleiter im Alltag sein kann.

Ein Höhepunkt des Ponyprojekts erlebten die Kinder beim Besuch der beiden Shetlandponys Lilli und deren dreieinhalbjähriger Tochter Pia in der Brelinger Schmiede. Sie durften die Pferde vom Kindergartengelände aus in die Hufschmiede von Jan Gerd Rhenius führen. Der staatlich geprüfte Hufbeschlagschmied und Lehrschmied verpasste den beiden Ponys keine neuen Hufeisen, sondern nahm einen Pflegedurchgang an den unbeschlagenen Hufen vor. Bei diesen Shetlandponys handelt es sich um Barhufponys, da sie überwiegend auf weichem Wiesenboden laufen und daher die Hufe nicht mit schützenden Eisen beschlagen werden müssen.

Zu der Pflege gehören das Reinigen und Beschneiden des Hufes, eine Maßnahme, die etwa alle sechs bis acht Wochen ansteht. „Das ist so ähnlich wie das Schneiden der Fingernägel beim Menschen“, erklärte der Schmied den Kindern. Als Erinnerungsstück an den Schmiedebesuch gab es für jedes Kind ein altes Hufeisen als Geschenk. Die Tochter des Schmieds hatte diese Hufeisen für die Kinder farblich gestaltet.

 

BU Ponys 1: Hufbeschlagschmied Jan Gerd Rhenius (links) erläutert gemeinsam mit Marietta und Volker Kroh den Kindern, wie die Hufe der Ponys gepflegt werden.

 

BU Ponys 2: Die Shetlandponys sind angekommen. Vor der Kindertagesstätte werden sie aus dem Transportanhänger geführt.

                                                                       Aufn.: Marion Bernstorf

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